König Ludwig in Halblech

Die ganze königliche Familie liebte die Berge und das Allgäu. Königin Marie war eine der ersten Alpinistinnen. Sie bestieg mit ihrem Mann und den Söhnen die Berge. Es wird berichtet, dass die Königin am 27. August 1863 mit ihrem Sohn, dem 18-jährigen Prinzen Ludwig, die Krähe und Hochplatte in unserer Gemeinde bestieg. Die Tour ist heute nicht einfach und war zur damaligen Zeit ohne Drahtseilsicherung eine große Leistung. Neben den Schlössern hatte die Königsfamilie mehrere Berghütten.

Schattenrisse svg Folgen Sie den Spuren

König Ludwig

Zwei der Lieblingsplätze König Ludwigs des Zweiten waren der Kenzenwasserfall und der Wankerfleck. Der Wankerfleck mit uralten Bäumen und Panorama zum imposanten Geiselstein ist ein Hochtal auf 1148 Metern Höhe in dem Rinder weiden.

Unser Tipp:

  • Fahren Sie mit dem Kenzenbus zum Wankerfleck und zur Kenzenhütte,
  • spazieren Sie zum Wasserfall (10 Min.),
  • genießen Sie in der Kenzenhütte eine Brotzeit oder
  • wandern Sie in dem schönen Kenzengebiet
mehr
Kenzenhütte
Kenzenwasserfall
Wankerfleck - Ein Lieblingsplatz von König Ludwig II.

Berghütte in Halblech

für die königliche Familie

In unserer Gemeinde wurde 1850 für König Maximilian II. die Kenzenhütte erbaut. König Ludwig II. lies die Hütte 1880 umbauen. In dem Buch „König Ludwig II, in der Bergeinsamkeit von Bayern & Tirol“ von Mario Praxmarer und Peter Adam, Garmisch steht: „Hier baute ebenfalls Max sein Jagdhaus. Ludwig ließ dies umbauen und mit einigen Gebäuden für die Dienerschaft erneuern. Das neue Königshaus erhielt einen Springbrunnen. Die ehemalige Branntweinhütte der Ettaler Klosterbrüder wurde als Jagdhütte benützt und in den dreißiger Jahren mit einem Wirtschaftsbetrieb ausgestattet. Am idyllischen Wasserfall, den man aufstauen ließ und Fachleute des Münchner Hoftheaters das abstürzende Wasser bengalisch beleuchteten, lies er einen Pavillon errichten und verbrachte die Nächte beim farbig beleuchteten Bassin.“

In dem Text ist von der ehemaligen Branntweinhütte die Rede. Das ist die heutige Kenzenhütte. Die Kenzenhütte der bayerischen Könige existiert leider nicht mehr. Sie befand sich ca. 300 Meter unterhalb der jetzigen Kenzenhütte.

die urige Kenzenhütte

Der Kenzenwasserfall

König Ludwigs Ruheplatz

Von der bengalischen Beleuchtung des Kenzenwasserfalls konnte man im Buch „König Ludwig II. speist. Erinnerungen seines Hofkochs Theodor Hierneis“ lesen: „In allen Farben stürzt das schäumende Wasser herab, bengalische Feuerzauber spiegelnd und sich in einem tiefen, violett leuchtenden Bassin sammelnd. Ludwig II. nahm das Abendessen vor dem Wasserfall ein und konnte sich erst am frühen Morgen vom Anblick trennen.“

König Ludwig hatte am Wasserfall einen Pavillon.
Im Archiv der Waldkörperschaft Buching-Trauchgau ist dazu verzeichnet:

Salettchen am Wasserfall in der Kenzen

An diesem vom Jagdhause 5 Minuten entfernten Wasserfall steht das von 6 cm starken Läden und Balken mit Blechdach versehene Salettchen. Ist sechseckig, 3,5 m im Durchmesser, eine mit Schloss versehene Eingangstüre und 2 Fenster. Ein Blitzableiter ist vorhanden. Höhe 5 m."

In einem Artikel in der Allgäuer Zeitung vom 6. Juli 2013 beschrieb Ingo Buchelt sehr interessant die Verbindung der Königlichen Familie mit Halblech und der Region. Artikel lesen

In der Ausgabe der Allgäuer Zeitung vom 9. November 2013 zitiert der Autor Ludwig II., der in Anlehnung an ein Schillerzitat in einem Brief an Richard Wagner vom 10. Februar 1869 schrieb: „O wie sehne ich mich fort aus dem grässlichen Stadtgetriebe nach den lieben Bergen, denn auf den Bergen ist Freiheit und überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual“. An anderer Stelle heißt es: „Auf Bergeshöhen (…) in Gottes freier Natur, wo ich mich heimisch fühle“. Der Brief lässt ahnen, wie sehr der Regent die Berge und Natur liebte.

Kenzenwasserfall

Regieren in Halblech

König Ludwig II. kam auf der Kenzenhütte auch seinen königlichen Aufgaben nach, wie in Aufzeichnungen der Bayerischen Landesbibliothek zu lesen ist. Zum Beispiel:

  • „Königliche Allerhöchste Verordnung vom 16. September 1865, die Zuständigkeit zur Bestimmung der Kamin-Kehrertermine und Kaminkehrerlöhne betreffend. (Reg = Bl. 1865. S 1033.)
  • Ludwig II. von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben. Wir befinden uns bewogen in Hinblick auf Artikel 172 ….zu verordnen was folgt: …“
  • Die darauffolgende Verordnung endet mit der Orts- und Datumsangabe: Kenzenhütte, den 16. September 1865 Ludwig
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